Ho ho ho… es sind noch genau fünf Tage bis Weihnachten und somit ist es höchste Zeit für eine weitere Folge unserer internationalen Weihnachtsreihe. Heute sind wir in Großbritannien zu Gast und schauen uns die britischen Weihnachtsbräuche und -traditionen einmal etwas genauer an.
Und falls ihr wissen wollt, wie man in fernen Ländern oder
bei unseren direkten Nachbarn Weihnachten feiert, solltet ihr unbedingt einen
Blick in unsere Ideenbücher Weihnachten in Brasilien
und Weihnachten in den Niederlanden
werfen.
Der 24. Dezember ist in Großbritannien, wie auch bei uns in Deutschland, ein halber Arbeitstag und wird dazu genutzt, letzte Besorgungen für das große Fest zu erledigen und das Essen für den nächsten Tag vorzubereiten. Der weihnachtliche Fokus liegt bei den Briten nämlich auf dem ersten Weihnachtsfeiertag, wenn es morgens die Geschenke und mittags das traditionelle Festessen gibt. Heiligabend hingegen steht ganz im Zeichen der Vorfreude und – für den gläubigen Teil der Bevölkerung – der Gottesdienste.
Am Morgen des 25. Dezember gibt es dann kein Halten mehr – es ist Bescherung und den Rest des Tages verbringt man hauptsächlich mit essen. Nach einem gemütlichen Weihnachtsfrühstück geht man entweder in die Kirche oder eben nicht und dann ist es auch schon Zeit für das große Festmahl, das traditionell aus Truthahn oder Brathähnchen mit gebackenen Kartoffeln und verschiedenen Gemüsesorten besteht. Dazu werden oft Würstchen im Speckmantel gereicht und natürlich gibt es zu all dem jede Menge Sauce. Der klassische Weihnachtsnachtisch in Großbritannien ist der Christmas Pudding.
Was wäre Weihnachten in Großbritannien ohne die Weihnachtsansprache der Queen? Die Königin wendet sich traditionell am ersten Weihnachtsfeiertag um 15 Uhr an ihr Volk, um allen frohe Weihnachten und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr zu wünschen. Diese Tradition gibt es übrigens bereits seit 1932, damals noch im Radio. Heute wird die Rede per TV und Internet in alle Länder des Commonwealth übertragen und ist für die Briten ein fester Programmpunkt am 25. Dezember.
Den Ausdruck The Twelve Days of Christmas
hört man im angelsächsischen Sprachraum häufig, aber worum handelt es sich bei diesen ominösen zwölf Weihnachtstagen eigentlich? Diese viel besungenen zwölf Tage umspannen den Zeitraum vom Abend des 25. Dezember bis zum Morgen des 6. Januar. Ursprünglich wurde die Geburt Jesu Christi tatsächlich über diese lange Zeitspanne hinweg gefeiert und war – gerade im ländlichen Raum – mit vielen Bräuchen und Sagen verbunden. Heute enden die Feierlichkeiten in der Regel am 26. Dezember, aber die Briten lassen dennoch traditionell ihren Weihnachtsbaum bis zum 6. Januar stehen und die Wohnung geschmückt, weil es als schlechtes Omen für das neue Jahr gilt, die ganze Deko früher loszuwerden.
Der 26. Dezember ist in Großbritannien Boxing Day, ursprünglich ein Tag, an dem Angestellte von ihren Arbeitgebern beschenkt wurden, die Kirche die Almosendose für die Armen öffnete und reiche Familien Reste ihres üppigen Weihnachtsmahls an ihre Bediensteten verteilten. Heute ist der Boxing Day ein Tag für Schnäppchenjäger und Shopping-Fans, denn an diesem Tag wird in Großbritannien eingekauft, bis das Weihnachtsgeld verbraucht ist und unliebsame Geschenke umgetauscht sind.