Holzbalkenpflege: Darauf müsst ihr achten

Catherina Bernaschina Catherina Bernaschina
Hofhaus 1890, Bad, Lichters Living Lichters Living Baños rurales
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Freiliegende Holzbalken verleihen Häusern ein rustikales Ambiente. Deckenbalken im Wohnzimmer strahlen Wärme aus und wirken heimelig. Auch wenn das Material Holz noch so robust und stabil ist, kein Balken ist für die Ewigkeit. Klimatische und menschliche Einwirkungen hinterlassen auch am dicksten Holzbalken ihre Spuren. Damit euer Gebälk seine Stützfunktion noch lange ausführen kann und in seiner vollen Holzpracht erstrahlt, muss es von Zeit zu Zeit wieder auf Vordermann gebracht werden. Die Renovierung ist mit einigem Aufwand verbunden, lohnt sich aber auf jeden Fall: Nicht nur die alten Holzbalken, sondern eure gesamte Wohnung wird in einem neuen Licht erstrahlen. Die Aufbereitung der alten Holzträger und Deckenbalken erfordert dabei nicht einmal unbedingt die Hilfe eines Fachmanns. Mit ein bisschen DIY-Know-how könnt ihr problemlos auch selbst Hand anlegen. Was ihr dafür alles braucht und worauf ihr bei der Pflege besonders achten müsst, findet ihr hier in unserer einfachen Anleitung.

Renovierung eines Altbaus

Wenn ihr euch für die Renovierung eines Altbaus mit Dachgeschoss interessiert, werdet ihr euch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch mit dem Thema Dachbalken auseinandersetzen dürfen. Dachbalken geben eurem Haus und somit euren Wohnräumen Charakter und insbesondere wenn ihr euer Dach ausbaut, ergeben sich auf diese Weise zahlreiche Gestaltungsideen.

Alte Holzbalken können mit ein wenig Aufwand einen neuen Look verliehen bekommen. Insbesondere Fachwerkbalken strahlen eine einzigartige coole Atmosphäre aus. Wenn ihr das Fachwerk streichen wollt, wendet ihr euch am besten an einen Architekten, Innenarchitekten oder Interior Designer, der sich mit dieser Thematik auskennt. Auf diese Weise könnt ihr ein stimmiges Ergebnis erzielen.

Der Dachausbau und die Gestaltung von Holz Balken sind aber nicht die einzige Art, um neuen Wohnraum zu schaffen. Schaut euch auch an, welche günstigen Anbaumöglichkeiten es gibt.


Holzarten

Holzbalken sind und waren schon immer wichtig bei der Konstruktion von Dachstühlen und Holzbalkendecken. Doch welche Holzarten werden beim Aufbau vorrangig verwendet? In traditionellen Fachwerkhäusern ist das Material Eiche als Werkstoff bei Architekten besonders beliebt, da es äußerst widerstandsfähig und schädlingsresistent ist. Das schöne und helle Eichenholz hat jedoch seinen Preis. Die günstigere Lösung ist die Fichte. Das Holz wird für seine hohe Tragkraft und Aufnahmefähigkeit von Holzschutzanstrichen geschätzt. Darüber hinaus weist diese Holzart auch nach Jahren vergleichsweise wenige Risse auf. Weitere Holzarten, die bei der Balkenkonstruktion gerne verwendet werden, sind Tanne, Kiefer und Lärche. Letztere Holzart ist bekannt und beliebt für ihre Robustheit und Säureresistenz sowie für ihre Farbintensität. Wer sich zwischen der Fülle an Materialien nicht entscheiden will oder kann, muss nicht verzagen: Auch die Kombination von verschiedenen Holzarten mit ihren unterschiedlichen Maserungen kann ihren optischen Reiz haben. Hier könnt ihr euch inspirieren lassen, wie man Holzbalken zuhause am besten stilvoll einsetzt.

Abnutzung und Alterungsspuren

Alte Holzbalken sind schön anzusehen. Nicht wenige Leute suchen die Alterung ganz bewusst und lassen das Holz gezielt künstlich altern. Doch Feuchtigkeit, ungleichmäßige Lastverteilung sowie Schädlingsangriffe und Pilzbefall setzen so manchem Holzbalken im Verlauf seines doch langen Lebens arg zu. Bevor ihr euch an das Restaurieren macht, solltet ihr deshalb vorsichtshalber überprüfen, ob die Balken von Holzwürmern oder Pilz befallen sind. Um herauszufinden, ob eure Holzbalken morsch sind, könnt ihr beispielsweise mit einem Bohrer den Bohrwiderstand des Holzes messen und die Beschaffenheit der Bohrspäne anschauen. Ist das Balkeninnere stark angegriffen, bringt auch die beste Restaurierungsarbeit nichts und die Holzbalken müssen wohl oder übel ausgetauscht werden. Denn Dach- und Stützbalken mit einer geminderten Tragfähigkeit sind ein großer Risikofaktor. Für das Ersetzen der Balken solltet ihr dann auf jeden Fall einen Fachmann hinzuziehen.

Restaurieren

Weisen eure Holzbalken tiefe, Kerben, verdreckte Ritzen, Risse, Löcher oder gar abstehende Holzfasern auf? Dann ist es höchste Zeit für eine gründliche Restaurierung. Als erstes entfernt ihr eventuell vorhandene Nägel und Schrauben. Dann befreit ihr den Balken von Staub und gröberem Schmutz. Für die Reinigung könnt ihr einen Handfeger verwenden. Putzreste im Balken lassen sich beispielsweise mit einem Spachtel herauskratzen. Sichtbare Löcher könnt ihr mit einer speziellen Füllmasse ausbessern. Danach geht es ans Schleifen: Ein elektrisches Schleifgerät kann euch die mühsame Arbeit erleichtern. Aber Vorsicht: Im Holz könnten eventuell Rückstände von alten Nägeln vorhanden sein, weshalb ihr mit möglichst wenig Druck arbeiten solltet. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, dann könnt ihr die Balken natürlich auch von Hand schleifen. Lasst euch in einem Fachgeschäft beraten, welche Körnung des Schleifpapiers für die entsprechende Holzart in Frage kommt. Schützt euch beim Abschleifen mit einem Atemschutz, dicken Handschuhen und Schutzbrille. Achtet zudem beim Glattschleifen immer auf die Faserrichtung des Balkens. Sonst riskiert ihr hässliche Ausfaserungen auf der Holzoberfläche.

Oberflächenbehandlung

Glattgeschliffene saubere Balken können im Anschluss mit speziellen (natürlichen) Holzölen oder einer biologischen Lasur behandelt werden, um sie vor Umwelteinflüssen zu schützen. Diese bringen einerseits die Naturmaserung der Balken besser zur Geltung. Andererseits konservieren bzw. intensivieren sie die Ausgangsfarbe des Holzes. Ein besonders gutes und natürliches Öl zur Holzkonservierung ist Leinöl. Anstatt die Balken mit Öl oder einer Lasur zu behandeln, könnt ihr sie auch lackieren. Lack wirkt etwa gleich gut wie eine Lasur. Der Unterschied besteht darin, dass eine Lackschicht das Holz von außen schützt, während eine Lasur in das Holz eindringt und es so von innen her schützt. Wer Wert auf die Holzoptik legt, der sollte seine Balken lasieren, da durch diese Behandlungstechnik die Struktur der Holzoberfläche im Vergleich zum Lackieren erhalten bleibt. Eine immer beliebtere weitere Behandlungsart wollen wir euch an dieser Stelle nicht vorenthalten: Die Nachbehandlung von geölten Balken mit Bienenwachs. Das Holzwachs als zusätzlicher Oberflächenschutz muss zwar alle paar Jahre neu aufgetragen werden, ist dafür hundert Prozent natürlich und umweltfreundlich.

Was den Balken schadet

Nach den Dos wollen wir euch auch auf die Don'ts aufmerksam machen. Holzbalken, die der Witterung standhalten müssen, sollten nicht nur mit einer farblosen Lasur behandelt werden, da die Zellstruktur des Holzes aufgrund der UV-Strahlung ihre Festigkeit verlieren kann und es zu Anstrichschäden kommt. Korrekt ist es hingegen, das Holz mit einer farblosen Lasur vorzubehandeln und danach mit einer pigmentierten Lasur zu überstreichen. Haltet eure Holzbalken zudem von feuchten Quellen fern. Denn Holz ist ein lebendiges Material, das atmet, sich ausdehnt und zusammenzieht und das im ständigen Kontakt mit Feuchtigkeit morsch wird und vermodert. Kiefer ist besonders anfällig auf holzverfärbende Pilze. Bereits ein kurz anhaltender Kontakt mit Feuchtigkeit genügt, und das Holz verändert sein Erscheinungsbild.

Wie viel Pflege braucht es?

Nun wisst ihr, welche Holzarten für Balkenkonstruktionen verwendet werden, wie man beim Restaurieren vorgehen sollte und welche Mittel ihr für die Behandlung benutzen dürft. Da der ganze Erneuerungs- und Behandlungsprozess relativ aufwändig ist, wird es euch freuen zu hören, in welchen Zeitabständen die beschriebenen Behandlungsschritte zu wiederholen sind. Holzbalken mit einer guten Oberflächenbehandlung können problemlos bis zu einem Jahrzehnt ohne Alterungsspuren, Versprödung und Abblättern überdauern. Werden die Balken aber von eurer Katze als Kratzbaum, oder von euren herumtobenden Kleinkinder als Indianerpfahl genutzt, dann müsst ihr euer Gebälk wahrscheinlich öfter als alle zehn Jahre nachschleifen bzw. nachbehandeln. Jetzt, wo ihr mit den wichtigsten Infos ausgestattet seid, wünschen wir euch viel Spaß beim Restaurieren.

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